Eines schönen Sommertages gehe ich um die Ecke in den kleinen Supermarkt, um Obst für einen Seeausflug zu kaufen und stoße auf eine Redakteurin, die mich an diesem Tag vergeblich versucht hatte anzurufen. Dementsprechend groß war die Freude und wir machen gleich einen Termin aus. Die Saarbrücker Zeitung hatte aufgetragen, Porträts von Bewohnern des Landkreises Merzig-Wadern zu schreiben. Da ich als Kind in diesem Landkreis aufgewachsen bin, nach der Schule lange woanders lebte und wieder zurückkam, sowie einen Beruf habe, der etwas aus der Rolle fällt, frug mich Sylvie Rauch, ob sie ein Portärt über mich schreiben dürfte. Ein bunter Artikel war die Folge, den ich auch hier mit der Öffentlichkeit teilen möchte.
Bildunterschrift: Als Clownin Tilotamma
ist Marie-Gabriele Massa unter anderem in Kliniken unterwegs. Foto:
Sylvie Rauch
Eine rote Nase alleine reicht nicht
Nach einer Clowns-Azsbildung, die sie nach Salzburg und indine fürhte, kam Marie-Gabriele Massa zurück ins Saarland. An den Hilbringern und Merzigern schätzt sie Freundlichkeit und Hilfbereitschaft.
Von SZ-Mitarbeiterin
Sylvie Rauch
Hilbringen. Eigentlich hatte
Marie-Gabriele Massa immer vor, das Saarland zu verlassen,
hinauszuziehen in die Welt. Die 34-jährige wuchs in Tünsdorf auf,
und setzte nach der Schule den Plan, wegzugehen zunächst in die Tat
um. Sie studierte am Orff-Institut der Universität der Künste in
Salzburg Musik- und Tanzpädagogik. Parallel dazu belegte sie an der
Schule für Tanz, Clown und Theater in Hannover Seminare und
absolvierte an der Wirkstatt in Karlsruhe ihre Clownausbildung.
Danach ging sie für mehrere Monate nach Indien, um dort klassischen
indischen Tanz und Gesang zu erlernen. Sie war neugierig auf eine
neue Kultur, auf Land und Leute, hatte aber vor allem den Wunsch
„nicht immer nur anderen zuzuhören, sondern meine eigene
Geschichte erzählen zu können“.

Marie-Gabrielle Massa hat auch
beruflich gut Fuß gefasst. Sie arbeitet regelmäßig in Saarbrücken
und Trier als Klinik-Clown. Nur lustig sein, reicht dabei nicht aus,
wie Massa betont: „Viele denken, es reicht, sich eine rote Nase
anzuziehen. Aber die Klinik-Clowns haben fast alle eine pädagogische
und künstlerische Ausbildung. Wir müssen oft innerhalb von
Sekundenbruchteilen die Stimmung in einem Zimmer erkennen, uns darauf
einstellen und entsprechend reagieren.“ Das Repertoire der Clowns
reicht von Geschichten erzählen, Zaubern, Musik machen über Tanzen
bis zur Jonglage. „Es ist für mich das Schönste, dass wir direkt
von Mensch zu Mensch für die Kinder da sein können. Ich kann als
Clown den Kindern Zeit geben und einen Perspektivwechsel schaffen, in
dem ich mit meinen Kollegen das Krankenzimmer in ein Kinder- oder
Dschungelzimmer verwandele“, erklärt Massa. Neben der Arbeit in
den Kliniken hält sie Vorträge, unter anderem auf
psychotherapeutischen Fachkongressen, und leitet Workshops. Als
Clownin Tilotamma bringt sie während öffentlichen oder privaten
Engagements Menschen mit ihrem Programm zum Lachen.
Den Schritt zurückzukommen ins
Saarland hat Massa nie bereut. Sie hat im Merziger Stadtteil
Hilbringen ihren Lebensmittelpunkt gefunden und betont, dass Merzig
gerade Familien mit Kindern gute Strukturen bietet, was in der Summe
die hohe Lebensqualität ausmacht.
Bildunterschrift: Als Clownin Tilotamma
ist Marie-Gabriele Massa unter anderem in Kliniken unterwegs. Foto:
Sylvie Rauch