Mit Spaß Kindern helfen
Von SZ-Mitarbeiterin Traudl Brenner
Seit mehr als zehn Jahren gibt es das
„Clowns-Quartett“. Die vier Klinikclowns, von der Kinderhilfe Saar
finanziert, besuchen jetzt auch im Elisabeth-Krankenhaus in Saarlouis
Kinder, um sie von ihren Leiden abzulenken.
(Veröffentlicht am 15.10.2013)
Die Clowns Tilotamma und Fluxi
Dibbelabbes verzaubern im Saarlouiser Elisabeth-Krankenhaus den kleinen
Patienten Leon. Foto: Traudl BrennerFoto: Traudl Brenner
Saarlouis.
„Wir können kranken Kindern nicht die Schmerzen nehmen, aber wir können
sie ablenken, ermutigen, ihre Kräfte wecken, um ihre Angst und die Wut
über ihre Krankheit zu bekämpfen und manchmal vergessen sie für kurze
Zeit ihre Situation“, sagt Clownin Tilotamma und verpasst ihrer
Clownsnase den richtigen Sitz. Dann geht sie mit Kollegin Fluxi
Dibbelabbes und der als Giraffe verkleideten Gitarre an die Arbeit –
nämlich ins nächste Zimmer der Kinderabteilung des
Elisabeth-Krankenhauses in Saarlouis.
Lustig herausgeputztes Team
Tilotamma heißt im wahren Leben Marie-Gabriele Massa, Fluxi Dibbelabbes
Heike Laub. Die beiden gehören zu dem saarländischen „Clowns-Quartett“,
das von der in Fremersdorf beheimateten „Kinderhilfe Saar“ finanziert
wird. Weitere Mitglieder des Teams sind außerdem Henning Leidinger,
„Lolek“, und Kathy Becker, „Ännipänni“. Schon seit über zehn Jahren gibt
es die Gruppe. Tätig sind sie in den Kinderpsychiatrien der Uni-Klinik
in Homburg und in Merzig, in der Pädiatrie auf dem Saarbrücker
Winterberg – und nun eben auch in Saarlouis.
Für kranke Kinder ist es meist das absolute Highlight des Tages, wenn
das lustig herausgeputzte Team durch die Tür kommt. Die Clowns machen
aber keineswegs nur Klamauk – sie „arbeiten“ mit den Kindern, verwandeln
mit ihnen ihr Zimmer in eine bunte, fröhliche Welt, jonglieren, tanzen,
zaubern und singen für sie und bringen die kleinen Patienten zum
Lachen.
Wir Besucher – dabei sind auch Ulla Herber-Meyer, kaufmännische
Direktorin der Elisabeth-Klinik, Astrid Anna Oertel, Leiterin der
Öffentlichkeitsarbeit, und Margarita von Boch, Vorsitzende des Vereins
„Kinderhilfe Saar“, der dem Klinikum die Clowns sponsort – dürfen
ausnahmsweise jetzt mal mit den Clowns Tilotamma und Fluxi Dibbelabbes
zu Leon kommen. Der ist sieben Jahre alt und hat einen ganz schlimmen
Armbruch. Und so skeptisch er auch am Anfang guckt – die Clowns haben
ihn ganz schnell in ihren Bann gezogen, er geht auf sie ein, lässt sich
einbeziehen in ihr Spiel.
Erfolgreiches Modell
Die Clowns haben an ihren jeweiligen Wirkungsstätten feste Tage. In
welcher Reihenfolge die Besuche stattfinden und was in den einzelnen
Zimmern zu beachten ist, wird immer vorher mit den Ärzten, dem
Pflegepersonal und den Eltern genau abgesprochen.
Es gibt auch in anderen Bundesländern solche Clownstruppen, das Modell
hat großen Erfolg. Es wird aber auch – nicht ganz seriös – nachgeahmt:
„Also wenn in den Fußgängerzonen Leute mit roten Nasen um Spenden für
Klinik-Clowns betteln – das sind wir nicht, garantiert“, sagen die
Saar-Clowns, die alle ihre Ausbildung in den Clownsschulen in Karlsruhe,
Frankfurt oder im Ausland hatten.
Zum Thema:
Auf einen BlickDie saarländische Klinikclown-Truppe ist von Anfang an
von der „Kinderhilfe Saar“ finanziert worden. Für Kinderhilfe-Gründerin
Margarita von Boch, die auch Mittagessen für bedürftige Kinder,
Kinderfreizeiten, spezielle musische Projekte und schwierige Einzelfälle
bezuschusst, sind die Klinik-Clowns eines der wichtigsten Projekte. Die
„Kinderhilfe Saar“ finanziert sich komplett aus Spenden und
Erbschaften, es fallen keinerlei Nebenkosten an – alle Verwaltungsarbeit
machen Margarita von Boch und ihr ehrenamtliches Team selbst. Spenden:
Konto 723 043 204 BLZ 59 392 200 Volksbank Untere Saar e.G. tb
www.kinderhilfe-saar.de